Aufzeichnungen der Vorträge in Kürze hier aufrufbar.
Über das Webinar
Am 13. November 2024 fand das erste NATworks Webinar statt, in dem sich 8 Firmen vorstellten, die mit modernsten Technologien und innovativer Forschung dazu beitragen, Tierversuche zu ersetzen. In den jeweils 15minütigen Vorträgen stellten sie ihre Forschungsarbeiten und Produktentwicklungen vor.
Die Hauptzielgruppe bestand aus Studierenden, Absolventen und allen, die an zukunftsweisenden tierversuchsfreien Methoden interessiert sind. Zeit zum persönlichen Austausch bestand in den Breakout-Meeting-Räumen, in denen die Teilnehmenden den Mitarbeitenden der jeweiligen Unternehmen persönlich Fragen stellen konnten, was auch gerne angenommen wurde. So wurden Kontakte geknüpft, die helfen können, den beruflichen Weg in der Industrie zu planen und zu gestalten, wenn man mit diesen innovativen Methoden in Zukunft arbeiten möchte, sowie Kollaborationen diskutiert.
Programm des Webinars vom 13. November 2024
Firmen (in alphabetischer Reihenfolge) und Speaker
DNTOX ist ein bioanalytisches Testlabor für das tierversuchsfreie Screening von Chemikalien auf ihr Potenzial, die menschliche Gehirnentwicklung zu stören und Entwicklungsneurotoxizität (DNT) zu verursachen. Die von uns verwendeten in-vitro-Testmethoden basieren auf menschlichen Zellmodellen und werden mithilfe einer eigens entwickelten KI ausgewertet. Unser interdisziplinäres Team vereint das gemeinsame Ziel einer Zukunft, in der die Sicherheit von Chemikalien und Medikamenten zuverlässig und ohne den Einsatz von Tierversuchen beurteilt werden kann.
Dr. Kristina Bartmann ist Biologin und promovierte 2022 am IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf. Im Rahmen ihrer Promotion widmete sie sich der Entwicklung und Validierung von Stammzell-basierten Testmethoden im Rahmen einer humanen in vitro-Batterie zur regulatorischen Testung auf Entwicklungsneurotoxizität. Ihr Schwerpunkt lag auf Testmethoden, welche die elektrische Aktivität neuraler Netzwerke in 2D- und 3D-Modellen untersuchen. Parallel dazu gründete sie gemeinsam mit Kolleg*innen die DNTOX GmbH.
Dynamic42 entstand 2018 in Jena als Ausgründung des Universitätsklinikums Jena. Wir entwickeln und vermarkten Organ-on-Chips für die präklinische Forschung und Entwicklung sowie zum Testen neuartiger pharmazeutischer Produkte, Chemikalien und Lebensmittelzusatzstoffe. Darüber hinaus sind wir spezialisiert auf immunkompetente Organ-on-Chip-Modelle, die Komponenten des Immunsystems integrieren, die eine bedeutende Rolle beim Auftreten von Nebenwirkungen von Arzneimitteln spielen und in der Industrie vernachlässigt wurden, sowie auf zweidimensionale Testsysteme. Unsere Plattform ermöglicht Toxizitätsscreenings und ADMET-Studien bereits in präklinischen Phasen an komplexen humanen Organmodellen. Hierbei begleiten wir sowohl kommerzielle Hersteller als auch Wissenschaftler in der biomedizinischen Forschung bei der Konzeption und Durchführung präklinischer Studien.
Darüber hinaus entwickeln wir in unserer Chip-Plattform intern und mit externen Partnern humane Krankheits- und Infektionsmodelle – insbesondere in Bereichen, in denen keine Tiermodelle zur Verfügung stehen.
Dr. Martin Raasch ist CEO und Co-Founder von Dynamic42.
Die innoVitro GmbH ist eine Auftragsforschungsorganisation, die weltweit humanbasierte Screening-Dienstleistungen zur pharmakologischen Risikobewertung und Wirksamkeitsprüfung anbietet. Jede Dienstleistung wird von einem Expertenteam in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden individuell angepasst und als End-to-End-Studienbericht in weniger als 6 Wochen durchgeführt.
Die Screening-Parameter umfassen strukturelle und funktionelle Endpunkte von humanen, aus iPS-Zellen abgeleiteten Herzzellen, die mit einem Hochdurchsatz-System in 96-Well-Platten analysiert werden. Wirkstoffinduzierte Veränderungen von gesunden oder erkrankten Zellen können sowohl in Bezug auf zelluläre und elektrophysiologische Eigenschaften als auch hinsichtlich der Kontraktilität bewertet werden.
Dr. Bettina Lickiss hat einen Abschluss in Biologie und promovierte an der Ruhr-Universität in Bochum in Neurobiologie. Seit 2019 ist sie Teil des innoVitro-Teams, wo sie für die wissenschaftliche Kommunikation und Geschäftsentwicklung verantwortlich ist. Zuvor sammelte sie umfangreiche Erfahrung als Wissenschaftlerin bei Axiogenesis AG, wo sie sich auf die Nutzung von humanen iPSC-abgeleiteten Zellmodellen für die präklinische Forschung spezialisierte.
Lucero Bio ist ein spin-off der Götheborg Universität, dessen Mission es ist, die Forschung an 3D Zellmodellen, sowie Organoiden, für die Pharmaindustrie weiter voran zu treiben. Seit 2019 ist das Team auf 5 Mitarbeiter gewachsen, die sich konkret mit mikrofluidischen Methoden auseinandersetzen. Mit Sitz im BioVentureHub von AstaZeneca hat das junge Unternehmen schon mehrere Startup Preise und nationale und europäische Forschungsgelder gewonnen; darunter die prestigeträchtige EIC Transition dotiert mit 1.1 Mio. Euro.
Dr. Falko Schmidt hat seinen Doktor in angewandter Physik an der Götheborg Universität in Schweden 2021 erhalten. Während dieser Zeit hat er mit weiteren Kollegen das Biotech Unternehmen Lucero Bio gegründet. Zur Zeit forscht Dr. Schmidt weiter an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich an optofluidischen Methoden zur Manipulation von Organoiden.
mo:re ist ein 2023 gegründetes, Hamburger Biotechnologie-Start-up, das den neuen Goldstandard für die tierversuchsfreie Arzneimittelentwicklung entwickelt. Wir bieten eine Laborplattform an, welche die Arbeitsabläufe der Organoidkultur industrialisiert. Unsere Protokolldatenbank bietet den Nutzern validiertes Organoid-Know-how, wodurch ihre Verwendung für Pharma & Biotechnologie Institutionen kosteneffizient, reproduzierbar wird.
Lukas Gaats ist Co-Founder & CEO der mo:re GmbH. Er forscht seit 2019 mit Leidenschaft auf dem interdisziplinären Gebiet der 3D Zellkultur, was 2023 zu der Ausgründung der mo:re GmbH führte.
Unter der Leitung von Dr. Christian Maass ist MPSlabs eine spezielle Forschungs- und Geschäftseinheit unter dem Dach von ESQlabs unter der Leitung von CEO Dr. Stephan Schaller. MPSlabs ist Vorreiter bei der Entwicklung digitaler Zwillingsplattformen für Organ-on-Chip- und mikrophysiologische Systeme und bringt unschätzbares Fachwissen in Projekte ein, die fortschrittliche Simulations- und Modellierungsfunktionen erfordern. ESQlabs ist auf Modellierung und Simulation spezialisiert und konzentriert sich auf Pharmakokinetik, Pharmakodynamik und physiologisch basierte pharmakokinetische (PBPK) Modellierung. Das Unternehmen ist ein bedeutender Mitwirkender und Nutzer der Open-Source-OSP-Suite und fördert so seine Entwicklung und sein Community-Engagement. ESQlabs bietet eine Reihe von Dienstleistungen an, die Modellaufbau, Verfeinerung, Datenintegration und Beratung in den Biowissenschaften und Pharmakologie umfassen. Mit einem Team von mehr als 30 qualifizierten Wissenschaftlern umfasst das Fachwissen des Unternehmens Modellierung, Statistik, Pharmakologie und Softwareentwicklung. Die OSP Suite, die für den Betrieb von ESQlabs von zentraler Bedeutung ist, erweitert ihre Anwendungen und Benutzerbasis kontinuierlich, insbesondere bei der Erstellung digitaler Darstellungen der menschlichen Biologie.
Dr. Christian Maass ist Physiker und Computerbiologe mit über 15 Jahren akademischer und industrieller internationaler Erfahrung. Er erhielt seinen Master in Medizinischer Physik vom University College London im Jahr 2012 und promovierte 2015 an der Universität Heidelberg und arbeitete bis 2018 als Postdoktorand am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, MA, USA. Er ist spezialisiert auf Entwicklung und Anwendung digitaler Zwillinge für mikrophysiologische Systeme und Organ-on-Chips (OoC). Seine Leidenschaft gilt der Integration von Computermodellen und biologischen Experimenten für translationale Pharmakologieanwendungen. Als leitender Wissenschaftler in der Industrie arbeitet Dr. Maass an Anwendungen in verschiedenen Therapiebereichen, z.B. neurodegenerative, entzündliche und metabolische Erkrankungen (Alzheimer, rheumatoide Arthritis, NASH/NAFLD). Er entwickelte unter anderem individualisierte PBK-Modelle für die molekulare Strahlentherapie (Leukämie), automatisierte Workflows für Big Data (*omics), netzwerkbasierte Analyse von Entzündungserkrankungen und mechanistische Modellierung von OoC-Daten. Er leitet außerdem die Abteilung zur Entwicklung weiterer Strategien zur Integration von OoC-Daten und Computermodellierung für translationale Pharmakologieanwendungen.
TissUse ist seit 2010 eine treibende Kraft in der Entwicklung der Multi-Organ-Chip-Technologie. Die kommerziell erhältlichen HUMIMIC Multi-Organ-Chips ermöglichen es, die komplexen Funktionen und Interaktionen menschlicher Organe realistisch abzubilden. Mit dieser innovativen Technologie können fundierte Entscheidungen im Arzneimittelentwicklungsprozess getroffen werden. Sie unterstützt die Vorhersage von Toxizität und Wirksamkeit sowie die Bewertung von ADME-Profilen in vitro. Dabei trägt sie zur Reduzierung von Tierversuchen bei und beschleunigt klinische Studien. Akademische Einrichtungen und die Industrie vertrauen auf TissUse, um umfassende Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu gewinnen und die Forschung nachhaltig zu verändern.
Dr. Anja Hellwig ist Wissenschaftlerin und Projektmanagerin bei der TissUse GmbH, wo sie das Team für das Human-iPSC-Banking und Differenzierungsprogramm des Unternehmens leitet. Ihre Doktorarbeit konzentriert sich auf iPSC-basierte Differenzierungsstrategien für eine breite Vielfalt menschlicher Gewebe Modelle. Darüber hinaus forschte sie an der Etablierung verschiedener Multi-Organ-Chip Assays für die Substanztestung.
VITROCELL Systems GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Anlagen und Komponenten für in vitro Expositionsverfahren. In schlüsselfertigen Systemen werden Gase, komplexe Gemische, Umweltatmosphären, Nanopartikel und pharmazeutische Wirkstoffe mit Lungenzellen an der Luft-Flüssigkeit-Grenzfläche analysiert. Die Anlagen werden zunehmend auch in der Virusforschung eingesetzt.
Christoph Schlager arbeitet seit 2017 bei der VITROCELL Systems GmbH im Bereich der „Automatisierten Expositionssysteme“. Dort begleitet er den Einsatz der Systeme in den unterschiedlichsten Einsatzgebieten sowie verschiedenen Forschungsprojekten. Zuvor arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Technische Chemie (KIT) im Bereich Verbrennungs- und Partikeltechnologie.